Als Ghostwriter habe ich die Möglichkeit, Geschichten zu entwickeln, die auf den vielfältigen Erfahrungen, Träumen und Fantasien meiner Klienten basieren. Aus vertraglichen Gründen kann ich natürlich nicht verraten, welche Romane ich verfasst habe, doch um Ihnen einen Eindruck von meinem Stil und meiner Fähigkeit zu geben, spannende und authentische Erzählungen zu kreieren, habe ich einige fiktive Absätze verfasst. Diese Beispiele zeigen, wie ich mit Worten Charaktere und Welten zum Leben erwecke und den Leser auf eine emotionale Reise mitnehme. Lassen Sie sich von diesen – eigens für diese Seite verfassten – Arbeitsproben inspirieren und entdecken Sie, wie Ihre eigene Geschichte durch meine Feder in ein fesselndes Werk verwandelt werden kann.
„Der Zapfen hier ist hinüber,“ murmelte Leoric und wies mit dem Kinn auf die ausgefranste Verbindung, die kaum noch hielt.
Aldric nickte knapp, spuckte den Nagel in seine Handfläche und hielt ihn gegen den Balken. „Wir müssen ihn neu ansetzen. Gib mir den Beitel.“
Leoric griff nach dem Beitel, dessen abgenutzter Griff sich in seine Hand schmiegte, und reichte ihn Aldric. Ohne große Umschweife setzte dieser den Nagel an und trieb ihn mit kräftigen Schlägen ins Holz. Das Klopfen des Hammers hallte dumpf über das Dach hinweg, während die Nägel in die Latten eindrangen.
Leoric beobachtete, wie das Zittern von Aldrics Händen aufhörte, sobald der Hammer einmal auf das Holz schlug. Sie waren fleckig und die Haut spannte sich wie Pergament über die knorrigen Knochen, doch sie führten die Werkzeuge noch immer mit Präzision.
„Fest genug?“ fragte Leoric, sein Blick auf die Fuge gerichtet.
Aldric prüfte die Stabilität mit einem festen Ruck. Dann lehnte er sich langsam zurück und rieb sich den Nacken. „Wird halten, aber wir sollten den Balken bald ersetzen.“
Leoric nickte, zog die Säge heran und setzte sie vorsichtig an der markierten Stelle an, wo das Holz rissig und morsch geworden war. „Wie lange ist das schon da oben?“ Seine Stimme war gedämpft durch das kratzende Geräusch der Sägezähne.
„Länger, als es sollte,“ antwortete Aldric trocken und schob seinen Hut tiefer in die Stirn. „Wir flicken doch, seit ich denken kann.“ Ein kurzes Auflachen folgte, dann machte er sich daran, den nächsten Zapfen vorzubereiten.
„Eines Tages wird Flickwerk nicht mehr reichen.“ Leorics Worte verhallten in der Stille, und für einen Moment schien es, als würde das gesamte Dach unter ihnen schweigen.
Unter der groben Tunika schwellten die rötlichen, schmerzhaften Erhebungen, die sich auf seiner Haut bildeten wie unreife Früchte an einem verdorrten Baum. Die Zellen waren geschwollen, und die Epidermis spannte sich, als ob das Gewebe selbst versuchte, den verderblichen Inhalt zu bewahren. In der Dunkelheit seines Stoffs verborgen, pulsierte das Fäulnisgift, das die Lymphknoten in seinem Leistenbereich erstickte und seine Gliedmaßen schwer machte.
Er konnte das Knistern der Sepsis unter der Oberfläche spüren, ein unheilvolles Pochen, das seine Bewegungen verlangsamte und die Frische der Luft in seinem Brustkorb entwurzelte. Visköse Sekrete drangen an die Oberfläche, und der Gestank von nekrotischem Gewebe vermischte sich mit dem Geruch des Schweißes, der langsam in die Falten seiner Kleidung sickerte.
Die schmerzhaften Erhebungen waren ein verdammtes Geheimnis, das niemand außer ihm kannte. Er vermied es, seine Hände an die kühle, glatte Haut der Wangen zu legen, die mit einer Schicht aus Schmutz und Staub überzogen war.
Ein Karren, aus groben Brettern zusammengezimmert, knarrte unter dem Gewicht der prallen Äpfel, die in einem bunten Durcheinander darauf lagen. Er schob ihn mit schwerem Atem vor sich her, die Räder ächzten über der schlammigen Erde, während der Geruch von frischem Obst seine Sinne betörte. Die Äpfel, rot und glänzend, schimmerten im Licht der Nachmittagssonne und versprachen süßen Genuss.
Mit jedem Schritt spürte er, wie sich die Pusteln verschoben, als würden sie ein Eigenleben führen, das seine Schritte mit einem unheilvollen Gewicht belasten wollte. Die schmerzhafte Ausbreitung der bubonischen Entzündung war ein stummer Schrecken, der ihn begleitete, während er sich auf die Stadt Köln zubewegte, die mit Leben gefüllt war, aber von der Unruhe des Unbekannten bedroht wurde.
Es war im Jahre des Herrn 1348, am Tag der Heiligen Barbara, als er vor das Stadttor trat. Der Schrei der Krähen über dem Tor begleitete ihn, während er sich dem schweren Holztor näherte, das von Eisenbeschlägen gesichert war.
Die Wachen, in ihren abgetragenen Tuniken, standen stramm, ihre Gesichter starr und argwöhnisch, als sie den Mann mit dem schmutzigen Umhang erblickten. Der Fremde zögerte, die Fäuste geballt und die Zähne zusammengebissen, um das Pochen der Pusteln zu unterdrücken.
„Halt! Wer sich dem Tor naht, soll sich zu erkennen geben!“, rief ein Wächter, dessen Stimme wie das Knacken von Holz klang. Die andere Wache schob einen kurzen Blick auf den Ankömmling, dessen Augen unter der Kapuze funkelten wie schmutzige Juwelen.
„Ich bin ein Händler aus den Ländern des Südens, der frische Waren in diese Stadt bringt“, sprach der Fremde mit einer Stimme, die rau war wie getrocknetes Brot. „Lasset mich ein, denn mein Ziel ist der Marktplatz, wo der Handel blüht und das Leben pulsiert.“
Der Wächter schüttelte den Kopf, seine Miene blieb ungerührt. „Frische Waren, sagst du? Doch dein Aussehen spricht von Verderben. Hast du nicht die Nachrichten vernommen von der Seuche, die die Städte heimsucht?“
„Ich komme nicht, um die Seuche zu bringen!“, rief der Fremde und trat einen Schritt näher, das Holz des Tores schien ihn zurückzuhalten. „Die Götter haben mir beschieden, hier zu sein, um das Übel zu vertreiben. Ich habe nichts als frisches Obst bei mir!“
„Frische Waren? Dein Zustand offenbart, dass du das Gift trägst!“, antwortete der Wächter, während sein Blick scharf auf den Mann fiel. „Die Märkte sind gefüllt mit Furcht, und die Menschen meiden sich, um nicht das Unheil zu empfangen.“
Der Fremde ließ den Kopf sinken, seine Hände verkrampften sich um die Griffe des Wagens, als er die Wachen ansah. „Lasset mich in die Stadt, ich flehe euch an!“, flehte er, während seine Stimme in der Kälte der Dämmerung verhallte.
Der Wächter trat vor, das Licht der untergehenden Sonne schien auf sein Gesicht und warf einen Schatten auf den Fremden. „Du bist nicht von hier, Fremder. Kehre um, wenn du noch kannst. Die Stadt ist nicht bereit für deinen Besuch.“
Ein Moment der Stille trat ein, der Wind raunte durch die Ritzen des Tores, während die anderen Wachen murmelten. Der Fremde spürte das drückende Gewicht der Krankheit in seinen Adern und wusste, dass er die Entscheidung treffen musste, ob er sein Geheimnis offenbaren oder es weiterhin im Verborgenen tragen wollte. „Ich kann nicht umkehren, ich muss in die Stadt!“
Mit einem entschlossenen Ruck schob er die Kapuze zurück, die schmerzhafte Wahrheit seiner Existenz offenbarte sich im letzten Licht des Tages. Die Wachen erstarrten, während sie die Pestpusteln auf seinem Hals sahen, die wie dunkle Wolken auf seiner Haut prangten.
„Götter der Hölle!“, flüsterte einer der Wachen und trat zurück, als die Realität des Unheils, das er mit sich brachte, zu ihnen drang.
Mit einem schnellen Griff zog er einen Apfel aus seinem Wagen und leckte mit der Zunge über die glänzende Haut der Frucht. „Euer Verlust!“, rief er mit einer schneidenden Stimme, bevor er das Obst über das Tor warf.
Sogleich nahm er noch einen Apfel und noch einen, dann noch einen. Sie flogen durch die Luft und landeten mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden der Stadt, wo sich sofort eine Gruppe von Kindern versammelte. Ihre Augen leuchteten vor Freude, als sie die prallen Früchte erblickten. Sie knieten sich nieder, schnappten nach den Äpfeln und begannen, sie mit Gier zu verschlingen, das saftige Fruchtfleisch spritzte in alle Richtungen und die Lacher der Kinder hallten durch die Gassen.
Die Wachen zogen ihre Bögen und legten Pfeile auf die Sehnen. Die Pfeile zischten durch die Luft, und bald stürzte der Fremde zu Boden.
Er stand am Beckenrand; der glatte, kühle Fliesenboden fühlte sich fest unter seinen Füßen an. Der Klang des Wassers war allgegenwärtig – ein sanftes Plätschern, das an die Wände des Schwimmbeckens schlug und in der Luft hing wie ein leises Flüstern. Seine Finger spielten nervös mit den Kanten seines Badekapuzens, während er den Blick auf die glitzernde Wasseroberfläche richtete. Jeder Muskel seines Körpers war angespannt, bereit für den bevorstehenden Wettkampf.
Das Licht, das durch die großen Fenster strömte, tanzte auf der Wasseroberfläche und schuf ein Spiel aus Licht und Schatten. Er sah, wie das Wasser in sanften Wellen aufstieg und fiel, ein ständiger Rhythmus, der ihn einlud, sich ihm hinzugeben. Die Luft war gefüllt mit dem Geruch von Chlor und der feinen Brise, die durch die geöffneten Fenster strömte.
Er holte tief Luft und schloss die Augen, konzentrierte sich auf den Klang des Wassers, das seine Sinne umhüllte. In Gedanken durchlief er seinen Ablauf: der Startblock, der Sprung, der Widerstand des Wassers, der Startsprung, das Gefühl der Beschleunigung, während er durch die Luft schoss und sich mit dem Wasser vereinte. Er stellte sich vor, wie der Druck des Wassers ihn umhüllte, wie seine Arme und Beine die perfekten Wellen erzeugten, die ihn vorantrieben. Er konnte das Murmeln der Menge hören, den Atem der anderen Schwimmer, die neben ihm auf ihren Start warteten. Die Spannung war wie ein elektrisches Feld, das zwischen ihnen schwebte. Er fühlte die Energie und die Erwartungen, die in der Luft lagen, während seine Rivalen ihn aus dem Augenwinkel beobachteten.
Er öffnete die Augen, sein Blick fiel auf die leuchtend blaue Wasseroberfläche, die ihn wie ein Magnet anzog. Er trat näher an den Beckenrand, die Füße suchten den Halt auf dem kühlen Fliesenboden. Seine Beine zitterten leicht vor Anspannung, und das Adrenalin pulsierte in seinen Adern. Die Geräusche der Halle verstummten, als sein Fokus sich schärfte, und nur noch das Wasser vor ihm existierte.
Er trat an die Kante, der Atem stockte für einen Moment, als er die Perspektive änderte und aufs Wasser blickte. Die Haut spannte sich vor Anspannung, die Zeit schien stillzustehen. Er stellte sich vor, wie der Körper durch die Luft fliegen würde, wie er in die glatte Oberfläche eintauchte und das Wasser ihn sanft umhüllte.
Mit einem letzten tiefen Atemzug spürte er, wie sich der Druck der Welt um ihn herum auflöste. Er machte einen Schritt nach vorn. Das letzte, was er spürte, war die Kante des Startblocks, als er sich nach vorne katapultierte.
Die Äste zischten leise, Rauch stiegt in die klare Nachtluft auf. Jake lehnte sich entspannt gegen einen Stein neben einem alten Kaktus, der seine stacheligen Arme in den Sternenhimmel reckte. Er nahm einen großen Schluck aus seiner Whiskeyflasche und drückte ihn seine Kehle hinunter. Er genoss den scharfen Nachgeschmack, während er den Blick ins flackernde Feuer richtete.
Tom kniete am Boden, eine verbeulte Kaffeekanne in der Hand. Geschickt Schwung platzierte er sie auf glühenden Steinen, sie glänzte im Licht des Feuers. „Wir könnten morgen früh einen Ritt machen, wenn die Viecher wieder in Form sind“, murmelte er, während er den Blick auf die Flammen richtete.
„Ritt?“, Jake schnaubte und warf einen Blick auf Tom, der Holz nachlegte. „Das war kein Ritt. Das war ein Desaster. Ich habe nie gesehen, dass eine Herde so durchdreht. Da muss etwas anders sein.“
Tom wandte sich ihm zu, die Augen zusammengekniffen. „Und ich sage dir, das liegt an deiner ständigen Hektik! Du bist wie ein Tornado, der durch die Prärie fegt. Die Kühe wissen nicht, ob sie fliehen oder sich ducken sollen!“
Jake stand auf, der Sand unter seinen Stiefeln knirschte. „Tornado? Du nennst mich einen Tornado? Ich bringe die Viecher nur in Bewegung. Du bist derjenige, der immer zögert und über alles nachdenkt!“
„Es geht nicht ums Zögern, Jake! Es geht darum, die Situation zu verstehen!“, erwiderte Tom, seine Stimme wurde lauter. „Wenn du blindlings auf die Herde losgehst, landest du am Ende noch in den Dornen!“
„Wenn du so weitermachst, wirst du nie erfahren, was es wirklich heißt, Cowboy zu sein!“, fauchte Jake und schüttelte den Kopf. „Ich habe genug von deinen ständigen Erklärungen. Manchmal musst du einfach handeln!“
Der Kaffee begann leise zu kochen, das Wasser sprudelte und kletterte am Rand der Kanne empor, als wäre es auf der Suche nach Freiheit. Der Duft des frisch gebrühten Kaffees mischte sich mit dem Geruch des brennenden Holzes, und der Dampf schlängelte sich in die kühle Nachtluft.
„Hör zu, Jake. Wir sind hier, um zusammenzuarbeiten, nicht um uns gegenseitig zu übertrumpfen. Wenn du das nicht begreifst, wird das Ganze schiefgehen.“
„Und wenn du nicht bereit bist, Risiken einzugehen, wirst du nie lernen, wie man ein Cowboy ist!“, erwiderte Jake und stellte sich vor Tom auf, seine Augen blitzten vor Frustration.
Ein kurzer Moment des Schweigens trat ein. Tom sah ihn an, die Schultern angespannt. „Vielleicht hast du recht, aber das bedeutet nicht, dass ich blind hinter dir herrennen werde. Wir müssen gemeinsam einen Plan entwickeln.“
Jake seufzte, die Wut ebbte langsam ab, und er senkte den Blick auf das Feuer. „In Ordnung. Ich höre zu. Aber du musst auch bereit sein, etwas mehr Risiko einzugehen. Es ist nicht immer nur der Weg der Vorsicht.“
Tom nickte, das Feuer spiegelte sich in seinen Augen. Er griff nach der Kanne und goss er den dampfenden Kaffee in ihre Becher. Der flüssige Schatz strömte heraus wie ein schwarzes Wesen, dessen dampfende Seele sich in die Nacht erhob. Er reichte Tom den ersten Becher. „Einverstanden", sagte er. "Lass uns morgen früh zusammenarbeiten. Wenn wir die Kühe in Bewegung bringen, dann nur als Team."
Jake nahm den Becher, seine Hände umschlossen das warme Metall, und er führte ihn an die Lippen. Sein erster Schluck war wie ein Schlag aus einer vertrauten Welle, die die Kante des Ufers küsst.
Mit einem langen Schraubenschlüssel kämpfte Tom gegen die festsitzenden Schrauben, die den Zylinderkopf hielten. Ein harter Widerstand, der ihm ein tiefes Grummeln entlockte. „Verdammtes Ding, warum hältst du so fest?“, murmelte er, während die Schraube schließlich mit einem scharfen Knacken nachgab.
Neben ihm hielt Mike einen Kolben in der Hand und betrachtete die Abnutzungsspuren kritisch. „Wenn das Ding nicht läuft, wird es nicht an dir liegen, Tom. Der Zylinder sieht aus, als hätte er einen Schlag auf den Kopf bekommen“, sagte er und zeigte auf einige Kratzer.
Tom schnaubte und wischte sich die Stirn mit dem Handrücken ab. „Das ist nicht das erste Mal, dass ich so ein Ding wiederbelebe. Aber das hier – die Zündkerzen sind total verkokt. Glaubst du, das kommt von zu viel Sprit?“
„Eher von der schlechten Mischung“, antwortete Mike, während er sich umdrehte und eine Zange nahm. „Wir müssen die Leitungen überprüfen. Wenn die Verstopfung nicht hier ist, wird sie woanders sein. Lass uns die Zündleitungen abmachen.“
Mike löste die Schrauben und Tom bereitete sich darauf vor, die Klemmen abzuziehen. Mit einem kurzen Ruck fiel eine der Leitungen ab, das Geräusch des spritzenden Öls hallte durch die Werkstatt.
„Verdammte Klemmen“, murmelte Mike, während er die abgerissene Leitung betrachtete. „Wenn wir das nicht ersetzen, wird sie die ganze Zeit stottern.“
„Komm schon, lass uns das neue Teil holen“, sagte Tom, während er aufstand und nach der Werkzeugkiste griff. „Ich hab noch einen Satz neue Klemmen. Wir können gleich alles erneuern.“
Mike nickte, ging zum Regal und nahm neue Klemmen aus einer Schachtel. „Das sollte die Sache stabilisieren“, sagte er und warf einen Blick auf die Harley, die wie ein Drachen mit gebrochenen Flügeln vor ihnen lag.
Mit einem Korb aus geflochtenem Weidenholz in der Hand machte er sich auf den Weg zum Marktplatz, der vor der Villa lag. Die Straßen waren lebhaft, ein Gewimmel aus Menschen, die sich lautstark unterhielten und ihre Waren feilboten. Der Duft von frischem Brot mischte sich mit dem Aroma von Gewürzen und dem Geruch von brennendem Holz aus den Verkaufsständen.
Er passierte die Stände mit frischem Obst, das in bunten Farben prangte, und die Händler, die laut riefen, um Kunden zu gewinnen. „Feigen! Saftige, süße Feigen!“, rief einer, während er die prallen Früchte in den Himmel hielt. Ein anderer pries frische Fische an, die noch immer das Glitzern des Wassers trugen.
Er versuchte sich zu erinnern, welches Gemüse er für das Abendessen der Familie kaufen sollte, als er plötzlich von einigen Bürgern angehalten wurde. Ihre Tuniken waren aus feiner Wolle, und sie trugen die Insignien ihrer gesellschaftlichen Stellung mit Stolz. Ihre Blicke waren scharf, und ein älterer Mann mit einem langen weißen Bart trat vor ihn. „Was hast du dort, Sklave?“, fragte er und deutete auf den Korb.
„Nichts für euch“, antwortete er schnell und wich dem Blick des Mannes aus. Die Aufregung in der Luft schien ihn förmlich zu packen, während die Bürger sich um ihn versammelten.
Der Bärtige griff nach dem Korb, zog ihn zu sich und sah hinein. „Gemüse? Wofür ist das?“, fragte er mit einem schmalen Lächeln, das mehr Drohung als Neugier verriet.
„Für das Abendessen der Herrschaft“, stammelte der Sklave und fühlte, wie sich die Panik in ihm breit machte. Die Neugier der Bürger wurde zu einem Bedrohungsszenario, und die Ungewissheit ließ seinen Atem schneller werden.
Der Mann nickte und gab den Korb zurück, doch die Spannung blieb. „Ich kenne deinen Herrn“, sagte er und ließ seinen Blick über die anderen Bürger gleiten.
Der Sklave nickte hastig und wandte sich ab, doch als er weitergehen wollte, versperrte ihm ein anderer Bürger den Weg. „Halt!“, rief er und griff nach dem Arm des Sklaven. „Wo sind die Ehre und der Respekt in diesem Spiel?“
Der Sklave fühlte sich wie ein Tier in der Falle. Er riss sich los und lief, während die Stimmen hinter ihm lauter wurden. Das Tosen des Marktes verwandelte sich in ein wirbelndes Chaos, als er zwischen den Ständen hindurch rannte und die aufmerksamen Blicke der Händler und Passanten spürte.
Die Welt um ihn herum verschwamm, und erst als er den Korb an pressen wollte, bemerkte er, dass der Korb fort war. Die Farben, die Gerüche und die Geräusche vermischten sich, und er konnte das rhythmische Klopfen seines Herzens in seinen Ohren hören. „Warte!“, rief eine Stimme hinter ihm, doch der Sklave setzte seinen Lauf fort, unaufhörlich, das Ziel vor Augen.
Er bog um eine Ecke und fand sich vor einer schmalen Gasse wieder, die zwischen zwei hohen Mauern verschwand. Hier war es ruhiger, und das Geräusch des Marktes verklang hinter ihm. Doch der Druck in seiner Brust blieb, während er atemlos stehenblieb und auf die Straße zurückblickte. Die Gedanken über die Rückkehr und die Strafe für seinen Verlust schossen ihm durch den Kopf.